Buch&Ei 118: Cara Nicoletti “Yummy Books!”

Die schwere Aufgabe, ein weich gekochtes Ei zu servieren

Heute in Buch&(ausnahmsweise)Ei: Über die Freuden beim Lesen und Essen statt beim Lesen und Trinken

Cara Nicoletti: "Yummy Books! In 50 Rezepten durch die Weltliteratur". Übersetzung: Tanja Handels und Susanne Kammerer, Suhrkamp Verlag. 16,95 Euro

Cara Nicoletti ist Schriftstellerin, Bäckerin und Metzgerin. Ich gestehe, diese Berufskombination ließ mich aufhorchen. Da sie ebenso gern liest wie kocht, bot sie ihren Freunden an, Rezepte aus deren Lieblingsromanen zum Leben zu erwecken. Mit dem Ergebnis, dass ihre Küche nicht mehr stillstand.

Jetzt hat sie „Yummy Books!“ (Suhrkamp 16,96 Euro) geschrieben, in dem sie nicht nur „in 50 Rezepten durch die Weltliteratur“ führt, sondern auch erzählt, was ihr beim Kochen so alles widerfahren ist. Ob ihr Essen schmeckt, weiß ich nicht. Doch wenn es so gut ist wie ihr Buch, dürften ihre Freunde nach den Mahlzeiten Teller, Besteck und Finger abgeleckt haben. Sie schreibt lehrreich und lustig, geist- und gaumenanregend. Selbst einem so berühmten Roman wie Jane Austens „Emma“ weißt sie ungewöhnliche und witzige Perspektiven abzugewinnen. Man könne, schreibt sie, über die Titelheldin sagen was man wolle, „aber mit Schweinen kennt sie sich aus.“ Ganze zwei Seiten widme der Roman der Frage, wie ein frisch geschlachtetes Mastschwein zer- und verteilt werden solle.

Leider bin ich als Koch ein Stümper. Doch selbst für solche unglückliche Naturen hält Cara Nicoletti Trost bereit. Ein Profi-Koch habe sie einmal einem gnadenlosen Test unterzogen. Sie sollte ihm ein weich gekochtes Ei servieren, und sie hat die Größe zuzugeben, dass sie an dieser Aufgabe gescheitert ist. Mir gelingt es manchmal und ab jetzt werde ich bin dann unglaublich stolz auf mich sein.

 

2014 startete BUCH & BAR. Die Kolumne ist schon deshalb absolut unverzichtbar, weil sie dem weltbewegenden Zusammenhang zwischen Lieblingsbegleiter BUCH und Lieblingsaufenthaltsort BAR nachgeht, zwischen Geschriebenem und Getrunkenem, zwischen der Beschwingtheit, in die manche Dichter ebenso wie manche Drinks versetzen können. Also haargenau das,  worauf jeder überzeugte Büchersäufer immer schon gewartet hat – weshalb ich die Kolumnen hier gern frisch auf die Theke meines Blogs serviere.

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