Buch&Bar 93: Ben Gibson und Patrick Mulligan “Über den Durst”

Was Jet-Piloten hoffentlich erst nach der Landung trinken

Heute: Über Lybien und Weißrussland beim Lesen und Trinken

Ben Gibson, Patrick Mulligan: "Über den Durst". Bier, Wisky & Co in Infographiken. Books4Succes. 29,99 Euro

Vor Jahren schon beschlossen der Designer Ben Gibson und der Lektor Patrick Mulligan, die gesamte Bandbreite des menschlichen Wissens in grafischer Form aufzubereiten. Vernünftigerweise begannen sie beim Bier. Sie erstellten eine präzise Systematik sämtlicher Biergattungen. Danach dann widmeten sie sich abgelegenen Randthemen wie Computertechnologie, Chemie oder Astronomie.

Jetzt sind sie ins Zentrum des allgemeinen Interesses zurückgekehrt, haben das Weltwissen zum Bereich Alkoholika in Grafiken umgesetzt und zum Buch zusammengefasst. Es hört auf den treffenden Titel „Über den Durst“ (Börsenmedien, 29,99 Euro). Man kann ihm so grundlegende Informationen entnehmen wie die, dass ein Deutscher pro Jahr im Schnitt so viel Alkohol trinkt wie 118 Libyer. Weltmeister in der Alkoholvernichtung unter Einsatz der eigenen Leber sind allerdings die Weißrussen mit umgerechnet 17,5 Liter reinem Alkohol jährlich.

Der Band enthält auch sechs große Schautafeln, die Cocktail-Rezepturen ins Bild setzen. Allerdings muss man gut ausgeschlafen und sehr nüchtern sein, um nach diesen visuellen Vorgaben den Drink hinzukriegen. Ich bin lieber in die Victoria Bar gegangen und habe mir, um meinen persönlichen Vorsprung vor den Libyern auszubauen, einen Jet Pilot mixen lassen: 12 Jahre alten Appleton Rum, 8 Jahre alten Barcadi, Lemon Heart 73 % Rum, Falernum Rum-Likör, Absinth, Limetten- und Grapefruitsaft, Zimtsirup und Bitters

 

2014 startete BUCH & BAR. Die Kolumne ist schon deshalb absolut unverzichtbar, weil sie dem weltbewegenden Zusammenhang zwischen Lieblingsbegleiter BUCH und Lieblingsaufenthaltsort BAR nachgeht, zwischen Geschriebenem und Getrunkenem, zwischen der Beschwingtheit, in die manche Dichter ebenso wie manche Drinks versetzen können. Also haargenau das,  worauf jeder überzeugte Büchersäufer immer schon gewartet hat – weshalb ich die Kolumnen hier gern frisch auf die Theke meines Blogs serviere.

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