Buch&Bar 62: Bruno P.Kremer “Die Wiese”

Der grüne Killer mit den schwarzen Augen

Heute: Über erfolgssprekulatives Lesen und Trinken

Bruno P.Kremer: "Die Wiese". Theiss Verlag. 49,95 Euro

Okay, zugegeben, ich bin nicht so der Outdoor-Typ. Doch nachdem der forstbotanische Thriller „Das geheime Leben der Bäume“ nun schon seit Wochen auf allen Bestsellerlisten groß abräumt, habe ich mich entschlossen, mit einem echten Kracher über „Das geheime Leben der Wiese“ zu kontern und den Buchmarkt großflächig aufzumischen. Ein prächtigen Bild-Text-Band, aus dem ich alles Nötige bequem abschreiben kann, hab’ ich schon: „Die Wiese“ von Bruno P. Kremer (Theiss Verlag, 49,95 Euro).

Auf Wiesen, sage ich Ihnen, herrscht das brutale Gesetz des Dschungels. Oder glauben Sie, es sei Zufall, dass dort Löwenzahn, Schwarze Teufelskralle und Sibirische Schwert(!)lilie zuhause sind? Dazu noch der heimtückische kriechende Günsel und der naturgemäß unter Islamismusverdacht stehenden Persischen Ehrenpreis? Und haben Sie schon mal Nahaufnahmen des Stierkäfers gesehen? Der Wanstschrecke? Oder des Warzenbeißers, dieses grünen Killers mit toten schwarzen Augen? Glauben Sie mir, auf komplett harmlos aussehenden Wiesen ist in Wahrheit der Teufel los. Grausame Parallelgesellschaften mitten in Deutschland.

Um meinen künftigen Bestseller-Triumph schon mal angemessen zu feiern, habe ich mir in meiner urbanen Lieblingsbar fernab gemeingefährlicher Grünflächen einen Champion mixen lassen: Drei Teile trockenen Wermut, drei Teile Scotch, zwei Teile Kräuterlikör Bénédictine DOM und zwei Teile Orange Curaçao. Harter Stoff für harte Champions.

 

2014 startete BUCH & BAR. Die Kolumne ist schon deshalb absolut unverzichtbar, weil sie dem weltbewegenden Zusammenhang zwischen Lieblingsbegleiter BUCH und Lieblingsaufenthaltsort BAR nachgeht, zwischen Geschriebenem und Getrunkenem, zwischen der Beschwingtheit, in die manche Dichter ebenso wie manche Drinks versetzen können. Also haargenau das,  worauf jeder überzeugte Büchersäufer immer schon gewartet hat – weshalb ich die Kolumnen hier gern frisch auf die Theke meines Blogs serviere.

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