Buch&Bar 48: Daniel Bergner “Die versteckte Lust der Frauen. Ein Forschungsbericht”

Amerikanische Forscher haben festgestellt…

Heute über: Tierisch triebhaftes Lesen und Trinken

Klar, Essen ist auch wichtig. Aber in dieser Kurz-Kolume BUCH & BAR geht es nur um Lesen und Trinken. Warum? Weil beides, in richtiger Qualität und Dosierung, einen kostbaren Fingerbreit über die klägliche Wirklichkeit hinausheben kann.

Daniel Bergner: "Die versteckte Lust der Frauen. Ein Forschungsbericht". Übersetzt von Henriette Zeltner. btb Verlag München 2015. 9,99 Euro

Daniel Bergner: "Die versteckte Lust der Frauen. Ein Forschungsbericht". Übersetzt von Henriette Zeltner. btb Verlag, München 2015. 9,99 Euro

Aus rein intellektuellem Interesse las ich jetzt den Forschungsbericht „Die versteckte Lust der Frauen“ (btb, 9,99 Euro). Der Amerikaner Daniel Bergner fasst darin die Ergebnisse neuester sexualwissenschaftlicher Studien zusammen, die der Frage nachgehen, was Frauen wirklich anmacht. Offenbar teile ich meine intellektuellen Interessen mit zahlreichen anderen Lesern: Das Buch ist ein Bestseller. Wir sind halt ein gebildetes Volk.

Die Resultate laufen, falls ich alles richtig verstanden habe, darauf hinaus, dass Frauen in erotischen Dingen ebenso finstere Gesellen sind wie Männer: gierig, triebhaft, skrupellos, promiskuitiv. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich ihnen das, sollten die Ergebnisse zutreffen, niemals übelnehmen würde. Nie! Besorgnis erregend ist jedoch, dass die Forscher ermittelten, Frauen würden diese Neigungen hartnäckig nicht ausleben mit Rücksicht auf die gute Erziehung, das zivilisierte Zusammenleben oder anderen Schnickschnack.

An diesem Punkt, meine Damen, müssen wir arbeiten. Lassen Sie uns reden. Und dazu, aus naheliegenden Gründen, den in England beliebten Cocktail „Lust“ zu schlürfen: zu gleichen Teilen Wodka, Peaches Schnapps, Orangen- und Zitronensaft. Glauben Sie mir, das macht locker, das löst, das entspannt, und gleich sieht die Welt ganz anders aus.

Die Kolumne erschien im Focus vom 28. November 2015. 
 
2014 startete BUCH & BAR im Focus. Die Kolumne ist schon deshalb absolut unverzichtbar, weil sie dem weltbewegenden Zusammenhang zwischen Lieblingsbegleiter BUCH und Lieblingsaufenthaltsort BAR nachgeht, zwischen Geschriebenem und Getrunkenem, zwischen der Beschwingtheit, in die manche Dichter ebenso wie manche Drinks versetzen können. Also haargenau das,  worauf jeder überzeugte Büchersäufer immer schon gewartet hat – weshalb ich die Kolumnen hier gern frisch auf die Theke meines Blogs serviere.
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